PERSCHYA CHEHRAZI
Ein alter Reisekoffer aus abgewetztem Leder. Zwei Hände legen ihn behutsam auf den Boden und öffnen die brüchige Schlaufe. Zum Vorschein kommen Papiere mit wild notierten Satzfetzen, dazu verkratzte Plektren, ein paar Gitarrensaiten und diverser Krimskrams. Doch man spürt, dass das hier nur die Oberfläche ist.
Perschya Chehrazi schließt die Augen. Er hat diesen Koffer bepackt – und jetzt holt er sich seine Schätze hervor: Geschichten und Erinnerungen, Bilder und Emotionen, ein Sammelsurium der Seele, eine Projektion des Lebens. Tausend Farben, noch mehr Facetten.
Seit seiner Kindheit macht der Mittzwanziger Musik. Und das hört man: Perschyas Stimme umfasst gewaltige Spannungsbögen, die beim zerbrechlichen Flüstern beginnen, sich Zeile für Zeile steigern und in einem herzzerreißenden Wutausbruch münden können. Er beherrscht die Kunst, seine Lieder zu leben und andere damit anzustecken: Man will ihm zuhören, ihm glauben und immer mehr von den ehrlichen, vielseitigen und leidenschaftlichen Aussagen erfahren, welche sich durch seine Lieder ziehen.